So manche Urlauber sind durch die aktuelle Klimadiskussion verunsichert. Kann ich noch guten Gewissens in den Urlaub fliegen? Ich denke, man kann.
Man sollte allerdings auf einen Kurztripp nach Mallorca verzichten. Billige Flugangebote verlocken dazu, mal eben für ein paar Tage auf die Insel zu jetten. Das wird gerne für Betriebs- oder Vereinsausflüge genutzt. Die Abifeier muss auch nicht auf der Partymeile von Arenal stattfinden. Wenn Sie einen Flugurlaub machen möchten, dann planen Sie einen längeren Zeitraum ein. Und es muss vielleicht auch nicht jedes Jahr sein.
Wenn man etwas Zeit in die Reiseplanung investiert, kann man sich vielleicht auch einmal danach erkundigen, wie nachhaltig Fluggesellschaften handeln. Verzichtet man an Bord auf Plastikartikel? Wird der anfallende Abfall recycelt? Werden neuere Maschinen eingesetzt, die weniger Emissionen erzeugen und weniger Treibstoff verbrauchen? Viele Informationen zum klimabewussten Fliegen gibt es dazu auf der Homepage der gemeinnützigen Organisation atmosfair (www.atmosfair.de/de/) . die sich für zahlreiche Klimaschutzprojekte einsetzt. Hier können Sie auch den CO₂-Fußabdruck Ihres Flugs berechnen lassen und diesen mit einer Spende kompensieren.
Weitere einfach Mittel helfen ebenfalls die Reise umweltbewusst und klimafreundlich zu gestalten. Kleinigkeiten, die sich aber in der Masse - wenn alle danach handeln - effektiv auswirken. Sparen z.B. am Gepäck. Weniger Gewicht im Flieger, weniger Verbrauch. Überlegen Sie, was Sie tatsächlich im Urlaub benötigen. Wie viel paar Schuhe sind wirklich nötig? Benötigt man ein riesen Sortiment an Beauty-Artikeln? Sonnencreme und Shampoo kann man auch vor Ort kaufen und dann lieber nur den Rest mit nach Hause nehmen. Bei vielen Fluggesellschaften spart man mittlerweile bei weniger Gepäck auch zusätzlich Geld.
Auch im Urlaubsort sollte man natürlich umweltbewusst handeln. Die Handtücher im Hotel kann man ruhig auch mehrere Tage nutzen. Gerade auf Mallorca ist es wichtig den Wasserverbrauch zu reduzieren. Sparen Sie auch in Ihrer Unterkunft Strom. Nutzen Sie die Klimaanlage wirklich nur bei Bedarf. Kaufen Sie im Supermarkt möglichst regionale Produkte und verzichten Sie auf Plastiktüten. Leider hat Mallorca noch kein flächendeckendes Flaschenpfandsystem. Es soll allerdings in den nächsten Jahren nach deutschem Vorbild aufgebaut werden. Achten Sie auch beim Souvenirkauf darauf, dass es tatsächlich heimische Produkte sind und nicht Billigware aus Fernost.
Lassen Sie nichts am Strand liegen, keine Trinkbecher, keine Flaschen, keinen Plastikmüll. Auch die Bananenschale hat im Sand nichts zu suchen. Ganz übel sind Zigarettenkippen. In den Stummeln befinden sich bis zu 7000 Gifte, darunter unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (Quelle WWF). Die Kippen also mitnehmen, oder noch besser, mit dem Rauchen aufhören.
Auch auf Mallorca ist es möglich den Müll getrennt zu entsorgen. Es wird in den letzten Jahren immer mehr recycelt. Falls Ihre Unterkunft keine Mülltrennung anbietet, entsorgen Sie Ihren Plastik- und Glasmüll in den öffentlich aufgestellten Containern.
Auch wir empfehlen auf unserer Homepage Ausflüge mit dem Mietwagen. Umweltbewusster wäre es natürlich für die Entdeckungstouren eine organisierte Busrundfahrt zu buchen, oder öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Das ÖPNV-Netz ist auf Mallorca mittlerweile sehr gut ausgebaut. Möchte man auf den Mietwagen nicht verzichten, sollte man wenigsten darauf achten, einen sparsamen Kleinwagen auszuwählen. Vielleicht sogar ein Hybrid-Fahrzeug. Noch besser wäre es, wenn man sich mit anderen Urlaubern ein Fahrzeug teilt und gemeinsam die Insel entdeckt. Für Ausflüge in die nähere Umgebung kann man sich Fahrräder ausleihen. Das Radwegenetz wird immer besser ausgebaut. Mittlerweile gibt es zahlreiche Bücher und Karten mit tollen Vorschlägen für Radtouren. Routenplaner Apps wie z.B. Komoot bieten ebenfalls schöne Anregungen für Fahrradausflüge.
Diese Vorschläge sind nur ein paar kleine Anregungen. Mit etwas guten Willen ist es durchaus möglich einen nachhaltigeren Urlaub zu verbringen. Wenn alles in Maßen stattfindet und viele Urlauber mitmachen, dann ist man schon einen großen Schritt weiter. Umweltbewusst handeln ist nicht immer bequem. Doch wir haben nur diesen einen Planeten und da sollte ein bisschen Aufwand möglich sein.
Übrigens: Ein Teil der Touristensteuer fließt in ökologische Projekte. Das Umweltbewusstsein nimmt also auch auf Mallorca zum Glück immer mehr zu.