Uneinnehmbare Festung
Vom romantische Bergdorf Orient kommend führt kurz vor dem Ortseingang von Alaró eine ausgeschilderte Straße hinauf zur Burgruine. Diese Festungsanlage in 822m Höhe auf dem Rücken des Puig d’ Alaró galt lange Zeit als uneinnehmbar und ist noch heute für viele Mallorquiner ein Freiheitssymbol. Die mallorquinischen Geschichtsbücher berichten über die Belagerung im Jahr 1285 durch die Truppen des aragonesischen Königs Alfons III, gegen die sich die mallorquinischen Anführer En Cabrit und En Bassa heftig zur Wehr setzten. Durch ihre Heldentat sind sie auf Mallorca zu Volkshelden geworden.
Die ersten 4 Kilometer die Serpentinen hinauf zur Festung sind zunächst noch relativ gut befahrbar, wobei die schmale Straße mit ihren engen Kehren schon einiges vom Fahrer abverlangt. Zum Ende der Strecke, kurz vor der Finca Es Verger, wird der Zustand der Straße allerdings immer schlechter. Wer mit einem 'normalen’ Wagen unterwegs ist, der sollte auf dem Parklplatz bei der Finca parken, sich im urigen Landgasthof stärken und die restliche Strecke zu Fuß zurücklegen. Die ca. einstündige Wanderung sollte man sich aber nicht in der Sommerhitze zumuten.
Wer meint, der Leihwagen kann noch einiges vertragen, kann nach Rücksprache mit dem Wirt des Gasthofes das Tor, das die Weiterfahrt zunächst verhindert, öffnen und sein Fahrzeug ca. 15 Minuten den steinigen Weg hinauf bis zum Parkplatz Es Pouet quälen. Nun geht s wirklich nur noch zu Fuß weiter. Nach 15 Minuten Marsch einen Treppenaufgang hinauf hat man endlich die Burg erobert. Wer sie vorher schon vom Fuß des Berges erspäht hat, kann es kaum glauben den Aufstieg tatsächlich geschafft zu haben.
Belohnt wird die Mühe mit einem großartigen Ausblick über die Insel. In südlicher Richtung schaut man auf den Ort Alaró und über die Ebene Llanura del Centr. Im Norden bauen sich die Gebirgszüge der Serra de Trumuntana vor einem auf.
Die Turm- und Mauerreste des Castells lassen erahnen, welche uneinnehmbare Festung hier einmal gestanden hat. Die einzige Möglichkeit die Burg zu bezwingen war den Belagerten die Versorgungswege abzuschneiden und sie somit auszuhungern. Wer noch Ausdauer hat, kann noch hinauf zur Ermita de Nostra Senyora del Refugi wandern. Von der Aussichtsterrasse hat man bei guter Sicht einen Ausblick bis nach Palma. Für die gesamte Besichtigungstour sollte man aufgrund der mühsamen Anfahrt und dem anschließenden Fußweg ca. 2-3 Stunden einplanen.